Was ist denn da los? Robinga Schnögelrögel, grimme-online-preistragender Biodiversitäts-Creator mit immerhin 340k Folgenden auf Insta, regt sich über die ARD auf: „Was ist denn da im Kaffee drin bei denen?“ Ordnen wir mal ein.

Robin, den ich sehr schätze und den ich bei den Videodays 2024 persönlich kennenlernen durfte, ist nicht nur einer der Durchstarter der deutschen Creatorszene des letzten Jahres. Er ist auch einer der Hosts des ARD-Podcasts „Weird Animals„. Mit ihm moderiert die Wiener Tierärztin und Kabarettistin Tereza Hossa. Allein dieses Casting von Berliner Schnauze meets Wiener Schmäh ist ein echter Geniestreich von den Podcast-Experts Patrick Stegemann und Khesrau Behroz bei Undone, weil er wirklich ein fantastisches Audio-Erlebnis bringt. Ich bin auf LinkedIn auf Weird Animals gestoßen und selbst Fan seit Folge eins. Die Idee, 30 Minuten wissenschaftlich und unterhaltsam über ein seltsames Tier zu reden, ist so einfach wie genial.

Noch keine zweite Staffel für Weird Animals

Zwei Adjektive, die leider nicht auf die Strukturen bei der ARD zutreffen. Die hat offenbar noch kein grünes Licht für eine zweite Staffel für Weird Animals gegeben. Und da kommt ein Creator wie Robin natürlich in Fahrt.

„Mir schwillt die Krawatte. Da werden Leute, die sehr eigenartige Aussagen tätigen, geplattformt. Und bei uns wird der rote Stift angesetzt.“

Ich kann nur und werde darum nicht spekulieren, woran es genau bei Weird Animals hängt. Ich bin sicher, auf einer rationalen Ebene sind die Gründe auf ARD-Seite irgendwie nachvollziehbar. Nur ist das die Innensicht eines Senders. Und die ist einem Creator wie Robin im Zweifel natürlich wumpe. Der guckt auf die Zahlen, liest seine DMs und merkt: Dat Dingen hier nimmt hier grade Fahrt auf, die Leute feiern das! Jetzt müssen wir nachlegen und zwar doppelt und dreifach!

Und wenn dann auf die Bremse getreten statt das Gaspedal durchgedrückt wird, dann staut sich Frust auf. Und der muss dann halt mal raus.

ARD und die Creator Economy

Ich habe in den vergangenen Jahren eine Reihe von Projekten bei den Öffentlich-Rechtlichen umgesetzt. An vielen waren Creator beteiligt. Darum kenne ich beide Seiten gut, und ja, Robin, ich fühle deinen Schmerz! Über kaum ein Thema habe ich in den vergangenen Wochen mit Menschen aus dem Rundfunk so viel diskutiert wie über Creator und Creator Economy. Und auf die sind die Sender immer noch nicht eingestellt. Zwar gibt es funk. Das Angebot für Menschen zwischen 14 und 29 ist für die deutschsprachige Creator Economy ein echter Faktor geworden. Doch sobald es aus funk rausgeht, knirscht es gewaltig.

Das liegt gar nicht an den handelnden Personen. Ich kenne eine Reihe fantastischer Menschen bei der ARD, die verstehen, wie Creator ticken, wie man mit ihnen sprechen und arbeiten muss, damit es produktiv wird. Denen ist klar, dass hier ein Hochgeschwindigkeitszug fährt, den man nicht verpassen darf, wenn man als Rundfunk insgesamt relevant bleiben möchte. Doch der Drive zerschellt im Alltag ganz schnell an den vorhandenen oder nicht vorhandenen Strukturen, die eine Zusammenarbeit komplizierter machen, als sie es sein müsste. Abnahmeschleifen, Gremienentscheidungen, Konzeptpapiere und Zielgruppensystematiken vertragen sich nicht mit der Arbeitsweise von Kreativen, die im Zweifel einfach mal loslegen wollen und dann on the fly herausfinden, was gut beim Publikum ankommt und was nicht.

Wer wissen möchte, wie sich solche Situationen vermeiden lassen: Bei HitchOn haben wir jahrelange Erfahrung in der speziellen Zusammenarbeit von Creatorn und dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Gerne vernetzen, freue mich auf den Austausch! Und ja, hört unbedingt Weird Animals. Es ist wirklich gut.