In diesem Newsletter erkläre ich dir
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wer die beliebtesten Youtube-Stars bei Kindern sind,
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wie Kinderstars auf Youtube selber Videos machen,
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wie man mit Kindern stressfrei Youtube gucken kann.
Fernsehen ist für die meisten Kinder immer noch das wichtigste Medienangebot. Aber direkt danach kommt schon Youtube. Der Anteil der Kinder, die regelmäßig Youtube gucken, wird größer. Das ist das Ergebnis der “KIM-Studie 2018”, die in der vergangenen Woche erschienen ist. Die KIM-Studie untersucht, wie Kinder zwischen 6 und 13 Jahren Medien nutzen. Es wird abgefragt, wie viele Kinder ein eigenes Smartphone haben (etwas mehr als die Hälfte), wie viel Fernsehen geguckt wird (drei Viertel der Kinder gucken täglich fern) und auch, wie häufig Kinder Youtube gucken. Das Ergebnis: Bei den Sechs- bis Siebenjährigen schauen sich 39 Prozent der jungen Internet-Nutzer mindestens einmal pro Woche Videos auf YouTube an, bei den Zwölf- bis 13-Jährigen sind es sogar 64 Prozent. Das bedeutet: Youtube ist bei Kindern eines der beliebtesten Medienangebote. Und je älter die Kinder werden, desto wichtiger wird Youtube.
Bibi, Gronkh und Julien Bam
In der KIM-Studie konnten die befragten Kinder sagen, welche Youtube-Stars sie am liebsten gucken. Aus der Vielzahl der Nennungen ragen eine handvoll Stars heraus. Wieder spielt das Alter eine wichtige Rolle: Bei den befragten Sechs- bis Siebenjährigen spielen die großen Stars noch keine Rolle. Erst ab acht Jahren scheinen Kinder langsam ein Bewusstsein und Vorlieben für einzelne Youtuber zu entwickeln. Ab zehn Jahren ist das dann schon sehr ausgeprägt und einige Youtuber erreichen hohe Beliebtheit. Deutlich sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Jedes fünfte Mädchen nennt Bibis Beauty Palace als liebstes Youtube-Angebot, bei Jungen spielt Bibi kaum eine Rolle. Anders ist das beim Let’s Player Gronkh. Den finden neun Prozent der Jungs am coolsten, Mädchen nennen ihn eher selten. Weitere Youtuber, die schon bei Kindern sehr bekannt sind, sind Julien Bam, DagiBee, DieLochis (s. Ausgabe 1 vom Elterncoach) und Dner.
Liebste Youtuber |
Mädchen |
Jungs |
Bibis Beauty Palace |
21% |
0% |
Dagi Bee |
15% |
1% |
Die Lochis |
4% |
8% |
Gronkh |
1% |
9% |
Julien Bam |
3% |
5% |
Dner |
4% |
2% |
KIM-Studie 2018, Basis: Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, die regelmäßig Youtube gucken, n=622.
Kinder machen Youtube
Eine weitere faszinierende Zahl steckt in der KIM-Studie: Schon sechs Prozent der 12-13-Jährigen und immerhin vier Prozent der Zehn- bis Elfjährigen stellen eigene Videos auf Youtube. Kinder fangen heute schon früh damit an, ihren Idolen nachzueifern. Einige von ihnen werden damit selbst erfolgreich.
Einer der erfolgreichsten Youtube-Kanäle der Welt ist Ryan’s Toyreviews, auf dem ein kleiner Junge namens Ryan Spielzeug “testet”. Der Kanal hat weltweit rund 20 Millionen Abonnenten und erreicht eine halbe Milliarde (!) Videoaufrufe pro Monat. Ryan spielt mit Paw Patrol, mit Marvel Merchandise, mit Figuren aus dem McDonalds Happymeal und so weiter. Ist es Spielzeug? Kann man es kaufen? Ryan hat es. Es ist die ganz große Konsumshow. Fairerweise muss man sagen, dass es auf Ryan’s Kanal auch Videos gibt, in denen es um gesunde Ernährung geht oder er einen echten Polizisten trifft, der erklärt, wie die Polizei arbeitet.
Ähnliche Kanäle gibt es auch in Deutschland. Am bekanntesten ist wahrscheinlich Miley. Auf dem Kanal Miley’s Welt dreht sich alles um das Mädchen Miley und ihre Familie. Angefangen hat auch dieser Kanal mit Spielzeugtests. Nun, da Miley etwas älter geworden ist (sie ist jetzt neun Jahre alt), geht es mehr um Schulthemen und Pre-Teen-Kram wie erste Schminkversuche. Miley hat mehr als 700.000 Abonnenten und ihre Videos erreichen zur Zeit etwa zwölf Millionen Klicks im Monat. Miley ist damit eine der erfolgreichsten Kinder-Youtuberinnen in Deutschland.
Ebenfalls sehr bekannt ist Mavie Noelle. Turn- und Frisurentutorials und klassische Vlogs gehören zum Repertoire der 11-jährigen Kölnerin. Inzwischen hat Mavie mehr als 400.000 Abonnenten, die ihre Videos rund 4 Millionen mal im Monat angucken. Erwachsene und andere Eltern reagieren auf die jungen Youtube-Stars häufig mit Unbehagen. Zum einen ist es die vermeintliche Sorglosigkeit, mit der die Kinder Informationen über sich und ihr Leben teilen. Zum anderen schwingt auch immer der mindestens einer der folgenden Vorwürfe an die Eltern mit, ihr eigenes Kind entweder auszubeuten, zu kommerzialisieren oder für die Öffentlichkeit zum Abschuss freizugeben. Oder auch alles zusammen.
Demgegenüber steht, dass auch Kinder ein Recht darauf haben, an Medien und Internetangeboten teilzuhaben und diese auszuprobieren. Von Kindern erstellte Angebote haben auch den Vorteil, dass die Protagonisten der Videos ihrer Zielgruppe entsprechen und damit nah an der Lebenswirklichkeit der Zuschauer sind. Insofern haben auch Kinder-Youtuber ihre Berechtigung. Was für das Kind dabei zuträglich oder doch schon überfordernd ist, müssen letztlich die Eltern entscheiden.
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